Jeder Mensch braucht im Leben stets etwas Neues, was nicht nur begeistert, sondern einen auch total flasht. Kinder haben somit oft mehr Spaß an einem neuen Spielzeug oder Game als Erwachsene. Für die letztgenannte Gruppe bedeutet das Spielen oft auch etwas anderes.
Hier steht nicht mehr der Kompetenzerwerb oder Spaß im Vordergrund, sondern mehr und mehr eine Art von ständigem Wettkampf gegen eine KI oder menschliche Gegner von nah sowie fern. Doch bis man sich dahingegen entwickelt hat, muss man als Kind dann doch einige Stufen vollziehen.
Am Anfang steht der Spaß
Mit jeder Anschaffung von Spielen entsteht eine gewisse Art von Erwartungshaltung. In der Regel kaufen wir uns Spiele erst dann, wenn vorher eine ausgiebige Recherche zu diesem erfolgt ist. Impulskäufe sind eher selten, denn wer erwirbt schon ein Spiel aus blauem Dunst heraus? Mindestens eine Demo hat man vorher gezockt oder ein Video zu diesem angeschaut, in Form eines Trailers beispielsweise. Schon dieser kann für Freude sorgen und für Lust auf Mehr sorgen.
Dann schließlich erfolgt der Kauf und schon geht es los mit dem Daddeln. Gerade Kinder sowie Jugendliche kommen dann an einem Punkt, wo das Zocken des frisch erworbenen Spiels viel Freude bereitet. Doch auch in dieser Situation befinden sich Eltern am Scheidepunkt. Wie lange kann man dem Nachwuchs erlauben, dieses Game am Tag zu daddeln? Viele von uns kennen die Situation wo es heißt: Nur noch 10 Minuten, dann bin ich fertig. Ich komme gleich zum Essen runter. Andere wiederum schlafen gar nicht mehr und zocken die ganze Nacht durch.
Schlechte schulische Leistungen und Aggressivität
Gerade wenn Kinder nur noch Actionspiele zocken und nicht mehr den Hobbys nachgehen, welche früher Spaß gemacht haben und nichts mit Gaming zu tun hatten, ist roter Alarm angesagt. Auch das Absinken schulischer Leistungen sowie der Hang, schnell aggressiv zu werden sind Anzeichen, welche auf die Veränderung der Kindespersönlichkeit hinweisen.
Das Gute ist, etwaiges Verhalten lässt sich weg-konditionieren, doch passiert das fast nie aus freien Stücken des betroffenen Kindes, welches in der Situation schon eine Sucht in Bezug auf das Gamen entwickelt hat. Das Schlechte ist, eine Sucht manifestiert sich meistens schleichend, ohne dass Betroffene oder gar die Eltern zunächst davon Kenntnis haben. Erst Verhaltensänderungen vom Gegenüber werden häufig nicht als normgerecht wahrgenommen.
Wenn das Halbjahreszeugnis schließlich sehr schlecht ist, sieht man als Eltern das wahre Ausmaß einer Gamingsucht. Nur durch Gespräche, professionelle Hilfe und das Setzen neuer Anreize kann man hier noch Herr der Lage werden. Medikamente helfen nur bedingt, das Hoffen, dass sich dieses Problem von alleine löst, ist ebenso wenig zielführend.
Die Sucht wird nicht als solche wahrgenommen
Wie beim Alkohol oder Drogen auch, wird eine Spielsucht nicht als solche wahrgenommen, egal wen dies im Leben betrifft. Eine Leidenschaft oder Spaß an der Sache über einen langen Zeitraum hinweg würden Süchtige nicht als Problem bezeichnen. Doch spätestens, wenn das Verhalten ein Problem wird oder gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen, kann es sein, dass die Sucht als solches Problem erkannt wird.